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Präeklampsie: Bluthochdruck in der Schwangerschaft frühzeitig erkennen. Ursachen, Symptome, Risiken und Behandlungsmöglichkeiten im Überblick.

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Präeklampsie

Wenn der Blutdruck in der Schwangerschaft gefährlich wird

Präeklampsie ist eine ernstzunehmende Komplikation in der Schwangerschaft, die vor allem durch Bluthochdruck und Eiweißausscheidung im Urin gekennzeichnet ist. Sie tritt meist nach der 20. Schwangerschaftswoche auf und kann sowohl für die Mutter als auch für das ungeborene Kind erhebliche Risiken mit sich bringen. Trotz moderner medizinischer Möglichkeiten bleibt die Erkrankung eine der häufigsten Ursachen für Komplikationen in der Schwangerschaft.

Was ist Präeklampsie?

Präeklampsie gehört zu den hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen. Sie betrifft etwa 3–5 % aller Schwangeren und kann in unterschiedlichen Schweregraden auftreten. Neben erhöhtem Blutdruck (über 140/90 mmHg) kommt es häufig zu einer übermäßigen Eiweißausscheidung im Urin (Proteinurie), Wassereinlagerungen (Ödeme) und einer gestörten Funktion verschiedener Organe.

Ohne rechtzeitige Behandlung kann die Erkrankung zu schwerwiegenden Komplikationen führen, darunter Leber- und Nierenprobleme, Gerinnungsstörungen und eine beeinträchtigte Versorgung des Babys. In besonders schweren Fällen kann sich eine Eklampsie entwickeln, die mit Krampfanfällen einhergeht und lebensbedrohlich sein kann.

Ursachen und Risikofaktoren

Die genaue Ursache der Präeklampsie ist noch nicht vollständig geklärt. Forscher gehen davon aus, dass eine fehlerhafte Entwicklung der Plazenta eine zentrale Rolle spielt. Durch eine gestörte Durchblutung kann es zu einer Überreaktion des mütterlichen Immunsystems und zu einer übermäßigen Ausschüttung von entzündungsfördernden Botenstoffen kommen.

Risikofaktoren, die eine Präeklampsie begünstigen können, sind:

  • Erstschwangerschaft – Besonders Erstgebärende haben ein höheres Risiko.
     
  • Mehrlingsschwangerschaft – Eine erhöhte Belastung der Plazenta kann das Risiko steigern.
     
  • Vorerkrankungen – Bestehender Bluthochdruck, Diabetes oder Autoimmunerkrankungen wie Lupus erhöhen die Wahrscheinlichkeit.
     
  • Familiäre Vorbelastung – Frauen, in deren Familie bereits Fälle von Präeklampsie aufgetreten sind, haben ein erhöhtes Risiko.
     
  • Adipositas – Übergewicht kann entzündliche Prozesse fördern, die die Entstehung der Erkrankung begünstigen.

Symptome – Frühzeitig erkennen

Die Symptome der Präeklampsie können sich schleichend entwickeln oder plötzlich auftreten. Typische Anzeichen sind:

  • Anhaltender Bluthochdruck – Ein Wert über 140/90 mmHg sollte ärztlich abgeklärt werden.
  • Starke Wassereinlagerungen – Besonders im Gesicht, an den Händen oder Beinen.
  • Eiweiß im Urin – Nachweisbar durch einen Urintest.
  • Sehstörungen – Lichtblitze, verschwommenes Sehen oder Doppeltsehen.
  • Kopfschmerzen und Übelkeit – Besonders in Kombination mit erhöhtem Blutdruck.
  • Oberbauchschmerzen – Schmerzen im rechten Oberbauch können auf eine Leberbeteiligung hinweisen.

Da viele dieser Symptome auch in einer normalen Schwangerschaft auftreten können, ist eine regelmäßige ärztliche Kontrolle wichtig.

Diagnose und Überwachung

Zur Diagnose der Präeklampsie gehören:

  • Blutdruckmessung – Regelmäßige Kontrolle ist essenziell.
  • Urintest auf Eiweiß – Ein einfacher Streifentest kann Hinweise geben.
  • Blutuntersuchungen – Überprüfung von Nieren- und Leberwerten.
  • Ultraschalluntersuchungen – Überwachung des Wachstums und der Durchblutung des Babys.

Behandlungsmöglichkeiten

Eine vollständige Heilung ist erst nach der Entbindung möglich, da die Ursache mit der Plazenta zusammenhängt. Die Therapie richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung und der Schwangerschaftswoche.

  • Medikamentöse Behandlung: Bluthochdruck kann mit speziellen Medikamenten gesenkt werden.
  • Ruhe und engmaschige Kontrollen: Leichte Fälle können durch regelmäßige Untersuchungen überwacht werden.
  • Frühzeitige Entbindung: In schweren Fällen kann eine vorzeitige Geburt notwendig sein, um Mutter und Kind zu schützen.

Vorbeugung – Gibt es Möglichkeiten?

Es gibt keine absolute Sicherheit, eine Präeklampsie zu vermeiden, doch einige Maßnahmen können das Risiko senken:

  • Gesunde Ernährung – Eine ausgewogene Ernährung mit Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien und ausreichend Eiweiß kann die Gefäße schützen.
  • Ausreichend Bewegung – Moderate körperliche Aktivität stabilisiert den Blutdruck.
  • Gewichtskontrolle – Ein gesundes Körpergewicht vor der Schwangerschaft kann das Risiko verringern.
  • Nahrungsergänzungsmittel – Studien zeigen, dass Magnesium und Kalzium möglicherweise vorbeugende Effekte haben.

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