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Chlamydien-Infektion: Häufig unbemerkt, aber behandelbar. Erfahre mehr über Symptome, Diagnose, Therapie und Schutz vor Ansteckung.

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Chlamydien-Infektion

Ursachen, Symptome und Behandlung einer unterschätzten Gefahr

Chlamydien-Infektionen gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen, bleiben jedoch oft unbemerkt. Da die Infektion in vielen Fällen ohne spürbare Beschwerden verläuft, kann sie unbemerkt weitergegeben werden und langfristige gesundheitliche Folgen haben. Besonders für Frauen kann eine unbehandelte Infektion ernste Komplikationen mit sich bringen. Doch wie erfolgt die Ansteckung, welche Symptome treten auf, und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Was sind Chlamydien?

Chlamydien sind Bakterien der Art Chlamydia trachomatis, die vor allem die Schleimhäute der Harn- und Geschlechtsorgane infizieren. Sie werden hauptsächlich durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. Neben vaginalem Verkehr können auch Anal- und Oralverkehr zur Übertragung führen. In selteneren Fällen ist eine Ansteckung durch kontaminierte Gegenstände oder von der Mutter auf das Neugeborene während der Geburt möglich.

Symptome – Warum Chlamydien oft unbemerkt bleiben

Eine der größten Herausforderungen bei Chlamydien-Infektionen ist ihr häufig symptomloser Verlauf. Etwa 70–80 % der infizierten Frauen und 50 % der Männer bemerken keine Anzeichen. Falls Symptome auftreten, können sie unspezifisch sein und leicht mit anderen Infektionen verwechselt werden.

Mögliche Symptome bei Frauen:

  • Erhöhter oder veränderter vaginaler Ausfluss
  • Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen
  • Zwischenblutungen oder verstärkte Menstruationsbeschwerden
  • Schmerzen im Unterbauch oder beim Geschlechtsverkehr

Mögliche Symptome bei Männern:

  • Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen
  • Glasiger oder eitriger Ausfluss aus der Harnröhre
  • Schmerzen oder Schwellungen der Hoden

Unbehandelt kann die Infektion zu schwerwiegenden Folgen führen. Bei Frauen besteht das Risiko einer Entzündung der Eileiter, die zu Unfruchtbarkeit oder Eileiterschwangerschaften führen kann. Männer können eine Entzündung der Nebenhoden entwickeln, die ebenfalls die Fruchtbarkeit beeinträchtigen kann.

Diagnostik – Wie wird eine Chlamydien-Infektion festgestellt?

Da Symptome oft fehlen, kann eine Infektion nur durch gezielte Untersuchungen sicher diagnostiziert werden. Zu den gängigen Methoden gehören:

  • Urinprobe: Häufig genutzt für Männer und Frauen, um das Erbgut der Bakterien nachzuweisen.
     
  • Abstrich: Entnahme von Zellmaterial aus der Harnröhre, dem Gebärmutterhals oder dem Rachen.
     
  • PCR-Test: Sehr empfindliches Verfahren zum Nachweis der Chlamydien-DNA.

Frauen unter 25 Jahren haben in Deutschland die Möglichkeit, einmal jährlich einen kostenlosen Chlamydien-Test im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung durchführen zu lassen.

Behandlung – Wie wird eine Chlamydien-Infektion therapiert?

Chlamydien lassen sich mit Antibiotika gut behandeln. In der Regel kommen Doxycyclin oder Azithromycin zum Einsatz. Die Einnahme erfolgt über mehrere Tage oder als Einmaldosis, abhängig vom Präparat. Wichtig ist, dass beide Sexualpartner behandelt werden, um eine erneute Ansteckung zu verhindern.

Während der Therapie sollte auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden, bis die Infektion vollständig ausgeheilt ist. Nach der Behandlung kann eine erneute Kontrolle sinnvoll sein, um sicherzustellen, dass die Bakterien vollständig eliminiert wurden.

Vorbeugung – Wie lässt sich eine Ansteckung vermeiden?

Da Chlamydien-Infektionen häufig symptomfrei verlaufen, ist Vorsorge besonders wichtig. Effektive Maßnahmen zur Vermeidung einer Infektion sind:

  • Verwendung von Kondomen: Schützt zuverlässig vor einer Übertragung.
     
  • Regelmäßige Tests: Besonders bei häufig wechselnden Sexualpartnern oder vor einer geplanten Schwangerschaft sinnvoll.
     
  • Offene Kommunikation mit Partnern: Ein bewusster Umgang mit sexuell übertragbaren Infektionen kann das Infektionsrisiko verringern.

Warum regelmäßige Tests wichtig sind

Viele Menschen tragen Chlamydien in sich, ohne es zu wissen. Ein unbemerkter Verlauf kann über Jahre hinweg gesundheitliche Schäden verursachen. Besonders Frauen mit Kinderwunsch sollten sich testen lassen, um mögliche Risiken für eine spätere Schwangerschaft auszuschließen.


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